“Der Maschendraht erlaubt mir, meinen Plastiken eine unerwartete Leichtigkeit zu vermitteln, wobei die Überlagerung verschiedener Schichten, sich räumlich ausprägt und gleichzeitig sich zu bewegen scheint. Je nach Blickwinkel, verwandelt sich mystische Transparenz in eine klare Kontur. Wer schon eine Maschendrahtfrau verschneit, oder mit Rauhreif gesehen hat, wird immer wieder über die Verwandelbarkeit dieser Kunstwerke staunen.“

Christa Lienhard

“ Von grosser Faszination sind die Plastiken aus Draht von Christa Lienhard. Sie kreiert ihre Modelle aus Ton, und geht dann ganz systematisch an ihr Drahtgeflecht, arbeitet dreidimensional in einer unglaublichen Präzision und Ästhetik. Ihre Figuren werden zu Menschen, zu stehenden, tanzenden, sitzenden, zu solchen, die miteinander in einen Dialog treten, zu Menschen, so wie wir ihnen begegnen. Ihre Drahtfiguren, meist in menschlicher Grösse, stehen oder sitzen in Gärten, vor Bäumen, bei Eingängen, manchmal auch in einem Haus, in einem besonderen Raum. Sie korrespondieren immer mit ihrer Umgebung, erzählen menschliche Geschichten und strahlen nicht nur poetische Schönheit aus, sondern auch ein Stück Dynamik, eine grosse Portion Lebendigkeit, die einem unter die Haut geht. Ein Drahtgestell wird zu einem Körper, man erkennt das Persönliche, das Individuelle der einzelnen Figuren, erkennt kein Gesicht, braucht es gar nicht zu erkennen, denn in der eigenen Fantasie bekommen all diese Figuren Gesichter, Augen und begleiten den Besucher durch den Garten, durch das Treppenhaus. Nur langjährige Erfahrung macht es möglich, dass man zu einer solchen künstlerischen Ausdrucksform findet. In dieser Ausstellung sind auch kleine Plastiken zu entdecken, man staune- aus Blumendraht gehäkelt, die in sich eine Portion Sinnlichkeit tragen. Mit ihren Plastiken geht man auf eine Reise, auf eine äussere und auf eine innere, weil man erkennt, dass in der Bewegung, im zärtlichen Ausdruck eines Körpers, in seiner Transparenz, aber auch im dynamischen oder verharrenden Element so viel Menschliches liegt, das berührt und verführt.“

Madeleine Schüpfer

Frau

Es gibt so vieles auf der Welt allein, auf diesem runden Planeten aus Wasser und Land mit Sauer- und Nährstoffen: es gibt so viel. Es gibt alles in diesem Zimmer hier, wo die Einrichtung auf dem Klinkerboden steht, die Stühle aus Holz, der Tisch an dem sie dazu einladen sich zu setzen. Es gibt allein auf diesem Tische hier, dem wenigen Staub darauf, diesen Körnern, die immer fliegen - noch in der reinsten Luft-, da gibt es sie, und wie sie sich erst räckelt - ! - diese, meine Frau.

TextKiosktext auf einer Hermes getippt von Manuel Naef


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